Ehrenbürger & Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Stadt Markkleeberg
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Herr Dr. Bernd Klose, Oberbürgermeister a. D.
Anlässlich des Neujahrsempfanges am 8. Januar 2016 wurde Herrn Dr. Bernd Klose, dem langjährigen Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg, das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Herr Dr. Klose hatte in seiner 19-jährigen Amtszeit von 1994 bis 2013 die Entwicklung unserer Stadt aktiv gestaltet und ihr heutiges Gesicht in entscheidender Weise geprägt.
Eines seiner größten Verdienste war der erfolgreiche Kampf zum Erhalt der Selbstständigkeit unserer Stadt im Jahre 1999.Er begleitete und forcierte den gewaltigen Landschaftsumbau nach Ende des Braunkohlentagebaus in der Region und nutzte mit großem Weitblick die sich daraus ergebenden Chancen für unsere Stadt als künftig bevorzugten Wirtschafts- und Tourismusstandort. Unter seiner Führung realisierte die Stadt gewaltige Infrastrukturmaßnahmen und entwickelte konsequent ihre weichen Standortfaktoren, wie Schulen, Kindertagesstätten, Sportanlagen und Kultureinrichtungen.
In seiner Amtszeit avancierte Markkleeberg zu einer der attraktivsten Städte sowie einem außerordentlich beliebten Wohnstandort im Südraum Leipzig.Wir sind Herrn Dr. Bernd Klose für sein verdienstvolles Wirken für unsere Stadt sehr dankbar.
* Herr Dr. Bernd Klose verstarb am 30. März 2016 im Alter von 68 Jahren.
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Herr Dr. Manfred Nozar
Anlässlich der Feierlichkeit zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 2. Oktober 2010 hat die Stadt Markkleeberg Herrn Dr. Manfred Nozar das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Als Bürgermeister der Stadt Neusäß begründete Herr Dr. Nozar am 23. Mai 1992 die Städtepartnerschaft mit Markkleeberg. Nachdem 1990 ein Arbeitskreis Städtepartnerschaft gebildet wurde, mündete dieser im September 1992 im Partnerschaftsverein Markkleeberg-Neusäß. Herr Dr. Nozar setzte sich dafür ein, dass die Verbindung der Menschen beider Städte durch alle Alters-, Bevölkerungs- und Gesellschaftsschichten entwickelt wurde. Dank seines Engagements konnte die Städtepartnerschaft sowie der Partnerschaftsverein weiterentwickelt und mit Leben erfüllt werden.
Nach 24 Jahren beendete er seine Tätigkeit als 1. Bürgermeister der Stadt Neusäß am 30. April 2008 – nach vier Wahlperioden á sechs Jahre.
Er erhielt von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die kommunale Verdienstmedaille. Außerdem wurde Herr Dr. Nozar als Ehrenbürger der Stadt Neusäß ausgezeichnet. Bis heute ist Herr Dr. Nozar Mitglied des Partnerschaftsvereins Markkleeberg-Neusäß. -
Frau Zahava Stessel
Frau Dr. Zahava Stessel, geb. Szasz, wurde am 16. April 2008 anlässlich Ihres Besuches in Markkleeberg die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen.
Mit dieser Würdigung wird ihr Engagement und ihre Verdienste zur Aufarbeitung der Geschichte des Markkleeberger Frauenaußenlagers des KZ Buchenwald geehrt, in welchem vom August 1944 bis April 1945 mehr als 1000 ungarische Jüdinnen und 250 französische Widerstandskämpferinnen Zwangsarbeit leisten mussten. Aus eigenem Erleben schildert Frau Dr. Stessel die Deportation, beschreibt das Martyrium und entreißt es so dem Vergessen. Ihre Aufzeichnungen setzen den ehemaligen Lagerinsassinnen ein bleibendes Denkmal und sind uns Vermächtnis, Verbrechen gegen die Menschlichkeit nie wieder zuzulassen.Frau Dr. Zahava Stessel geborene Katalin Szasz wurde 1930 im Norden Ungarns geboren. Am 16. April 1944 wurde ihre Familie erst in das Kloster Kosice und dann nach Auschwitz deportiert. Hier wurde die Familie getrennt und bis auf sie und ihre um ein Jahr jüngere Schwester ermordet.
Von Auschwitz kamen die Schwestern nach Bergen-Belsen und dann ins Arbeitslager Markkleeberg – sie hatten sich für älter ausgegeben. In Markkleberg mussten sie für die Rüstungsindustrie arbeiten. Am 13. April 1945 wurde das Frauenaußenlager des KZ-Buchenwald evakuiert und die Häftlinge auf den Todesmarsch geschickt.
Die Schwestern überlebten und kehrten in die Heimat zurück. Da kein Familienmitglied mehr am Leben war, führte sie ihr Weg über ein Flüchtlingslager nahe München 1947 nach Palästina. Katalin emigrierte mit ihrem Mann 1957 in die USA. Ihre Schwester lebt bis heute in Israel.Frau Dr. Stessel arbeitete nach ihrem Studium in der Stadtbibliothek von New York und promovierte mit 61 Jahren auf dem Gebiet der Philosophie. Zur Geschichte der ungarischen Juden unter dem NS-Regime veröffentliche sie zahlreiche Forschungsarbeiten und gab das vielbeachtete Buch „Wein und Dornen im Tokajer Tal” heraus.
In ihrem neuem Buch „Snow Flowers” beschreibt sie das tägliche Leben im Arbeitslager Markkleeberg und untersucht die Gewaltstrukturen.
Damit arbeitet sie ein weiteres Stück lokale Geschichte auf. -
Herr Jean-Marie Mick
Der erste Eintrag im Goldenen Buch der Stadt Markkleeberg stammt von Jean-Marie Mick.
Am 31. Mai 2000 wurde er zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Jean-Marie Mick wurde 1972 zum Bürgermeister von Pierre-Benite gewählt. Er erwies sich als ein Bürgermeister mit Weitsicht, der sich für seine Stadt engagierte.Nach 30 Jahren Amtszeit endete im Jahr 2001 seine letzte Wahlperiode. Die 30 Jahre als Bürgermeister waren eng verbunden mit 30 Jahren Städtepartnerschaft mit Markkleeberg. Jean-Marie Mick war es, der die partnerschaftlichen Beziehungen anregte und am 8. Dezember 1971 den Partnerschaftsvertrag zwischen der Stadt Markkleeberg und der Stadt Pierre-Benite unterschrieb.
Die Partnerschaftsarbeit ist intensiv und besteht aus vielseitigen Beziehungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, Schülerinnen und Schülern, Musikern, Mitgliedern der Feuerwehren und Vereinen beider Städte.
Jean-Marie Mick ist am 06. März 1936 in Verdun geboren und seit 1966 wohnhaft in Pierre-Benite.
Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Markkleeberg
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Verleihung der Ehrenmedaille an Dr. Arndt Haubold
Nach fast 24 Jahren des aktiven Pfarrdienstes in Markkleeberg ging Pfarrer Dr. Arndt Haubold im Alter von 64 Jahren am 31. Mai 2018 in den Ruhestand.
In dieser Zeit hat er sich um die Entwicklung der Stadt außerordentlich verdient gemacht. Viele bauliche Projekte wurden unter seiner Leitung umgesetzt und vorangebracht, allen voran die Sanierung der barocken Martin-Luther-Kirche und die Entwicklung der Fahrradkirche Zöbigker zu einem geistlichen und kulturellen Treffpunkt am Cospudener See.
Mit dem ökumenischen Gottesdienst beim Stadtfest hat er die Kirche für alle Bürger geöffnet. Mit seiner seelsorgerischen Kompetenz und seinem unermüdlichen integrativen Wirken hat er zum Zusammenhalt der Menschen in unserer Stadt beigetragen.
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Verleihung der Ehrenmedaille an Robert Förster
In Würdigung seiner internationalen sportlichen Erfolge und seines außerordentlichen Engagements für den Radsport wurde dem Weltklassesprinter Robert Förster am 19. Oktober 2016 die Ehrenmedaille der Stadt Markkleeberg verliehen.
Robert Försters Profilaufbahn begann im Jahr 2001 mit einem Vertrag beim UCI-lizenzierten Radsportteam Nürnberger. In diesem Team gewann er mehrere Etappen bei internationalen Rundfahrten. Seine größten sportlichen Erfolge erzielte er allerdings ab dem Jahr 2002 im Team Gerolsteiner mit drei Etappensiegen beim Giro d‘Italia 2006/2007, Siegen bei Eintagesrennen in Groningen-Münster 2003 und 2004 sowie mit der Silbermedaille bei den Deutschen Straßenmeisterschaften 2005. An der Tour de France nahm er erstmals im Juli 2005 teil.
Nach Auflösung des Teams Gerolsteiner wechselte Robert Förster zum Team Milram und nach dessen Auflösung im Jahr 2011 in die USA zum UnitedHealthcare Pro Cycling Team.
Insgesamt feierte er mehr als 30 Siege als Sprinter in UCI-Rennen.
Seiner Heimatstadt Markkleeberg, in der Robert Förster 1978 geboren wurde, fühlte er sich stets verbunden. Das drückte sich auch in seinem Engagement für die Förderung des Rad-Nachwuchssports aus. Gemeinsam mit dem Rad- und Fitnessclub Markkleeberg e. V. rief Robert Förster im Jahr 2010 den nach ihm benannten Nachwuchs-Cup ins Leben. Am Markkleeberger See und in der Region ringen nun jährlich die jüngsten radbegeisterten Sportler um Erfolge. Die Teilnehmerzahlen der Wettkampfserie wachsen dabei stetig. Beim Bambini-Rennen können schon die Kleinsten bis sechs Jahre Wettkampfluft schnuppern. Bei den älteren Lizenzfahrern U11-U15 der Radvereine aus mehreren Bundesländern geht es um Platzierungen und Siege. Robert Förster ist für sie ein Radsport-Vorbild.
Der Radsport in Markkleeberg hat eine lange Tradition. Hier war das Trainingszentrum des Radleistungssports zu DDR-Zeiten und hier trainierten so namhafte Radsportler wie Dieter Gonschorek, Egon Adler, Wolfgang Stamm und Wolfgang Wesemann. Die erfolgreiche Markkleeberger Radsporttradition wird Dank des Engagements von Robert Förster fortgesetzt.
Robert Förster beendete mit Saisonausklang 2015 seine lange und erfolgreiche Karriere als Radsportler.
Nach dem Ende seiner Sportkarriere ist er weiterhin unternehmerisch tätig. -
Verleihung der Ehrenmedaille an Herrn Hans-Joachim Haubold
Herrn Hans-Joachim Haubold wurde am 15.10.2014 die Ehrenmedaille der Stadt Markkleeberg in Würdigung seiner Verdienste als Vizepräsident des Fußballvereins Kickers 94 Markkleeberg e. V. verliehen.
In den zwanzig Jahren des Bestehens des Fußballvereins Kickers 94 Markkleeberg e. V. war er der verantwortliche Manager des Vereins. Mit unermüdlichem Einsatz und großem persönlichen sowie organisatorischen Aufwand führte er die 1. Männermannschaft zur heutigen Landesliga und die weiteren Mannschaften zu bedeutenden Erfolgen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Förderung des Fußballnachwuchses.
Für dieses herausragende Engagement wurde Herr Hans-Joachim Haubold ausgezeichnet.Anlässlich der Festveranstaltung zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 2. Oktober 2010 würdigte die Stadt Markkleeberg das Engagement von Frau Erika Böhler, Herrn Bernd Menke, Herrn Rolf Müller und Herrn Dieter Schlott mit der Ehrenmedaille.
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Frau Erika Böhler
Frau Erika Böhler ist die Ideengeberin für die praktische Umsetzung der städtepartnerschaftlichen Arbeit zwischen Markkleeberg und Neusäß. Als Stadträtin und Mitglied des Kulturausschusses nahm Frau Erika Böhler an der ersten Reise 1990 nach Markkleeberg teil. Sie war Mitglied der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft sowie Gründungsmitglied des Partnervereins Neusäß – Markkleeberg. Mit großem Einsatz leitete sie seit 1992 als stellvertretende Vorsitzende und seit 2005 als Vorsitzende des Vereins sowie als 3. Bürgermeisterin die städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit.
Ihre Amtszeit als 3. Bürgermeisterin endete 2008 nach zwölf Jahren.
Ihrem Engagement ist es maßgeblich zu verdanken, dass der Schüleraustausch über viele Jahre Bestand hatte, der Kulturaustausch, die Kontakte zwischen den Vereinen und die Bürgerfahrten in die neuen Bundesländer zustande kamen.
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Herr Bernd Menke
Herr Bernd Menke war Stadtrat in Hemmingen und Lehrer am Gymnasium in Laatzen.
Er nahm im Dezember 89/Januar 90 Kontakt mit dem neu gegründeten Ortsverein der SPD Markkleeberg-West auf und half beim weiteren Aufbau des Vereins. In der daraus entstandenen Städtepartnerschaft engagierte er sich besonders in der Zusammenarbeit mit den Schulen. Er förderte den Aufbau von Schülersprecher-Strukturen in Markkleeberg und organisierte den Meinungsaustausch zwischen den gewählten Schülersprechern von Markkleeberg und Laatzen. Es gelang ihm außerdem über die Schülervertretung Markkleeberg/Leipzig den Aufbau eines Landesschülerrates zu fördern. Weiterhin organisierte er Lehrerweiterbildungen sowie Bildungsreisen. Durch sein großes Engagement hat er wertvolle Unterstützungsarbeit für die städtepartnerschaftlichen Beziehungen geleistet.
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Herr Rolf Müller
Herr Rolf Müller gehört zu den Stadträten der ersten Stunde, die bereits 1990 in Markkleeberg dieses Ehrenamt übernahmen.
Er begleitet das Ehrenamt eines Stadtrates in seiner 5. Wahlperiode. Seit 1999 fungiert er als SPD-Fraktionsvorsitzender. Verdienste für die Stadt Markkleeberg hat er sich auch als Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Markkleeberg erworben. Zudem ist er ehrenamtlich im Sportverein SV Eiche Wachau, zeitweise auch als dessen Vorsitzender, tätig. Besonderes Engagement zeigt er bei den Städtepartnerschaften von Markkleeberg und pflegt den Kontakt dieser.
Herr Müller fährt im Rahmen des Partnerstädtekomitees jedes Jahr nach Pierre-Benite, um am Marché du Monde oder am Lichterfest zum 8. Dezember teilzunehmen. Er war 1989/1990 maßgeblich am Aufbau des SPD-Ortsvereins Markkleeberg beteiligt.
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Herr Dieter Schlott
Herr Dieter Schlott gehört zu den Stadträten der ersten Stunde, die dieses Ehrenamt 1990 übernahmen. Später war er als Stadtbaudirektor bei der Stadtverwaltung Markkleeberg angestellt. In seiner Amtszeit wurden wichtige Entscheidungen zur Stadtentwicklung getroffen. Viele Baumaßnahmen, die beschlossen wurden, so die Ausweisung neuer Wohngebiete, Sanierungsgebiete oder die Entwicklung von Gewerbeflächen waren wegweisend für die Entwicklung der Stadt Markkleeberg.
Er war 1989/1990 maßgeblich am Aufbau des SPD-Ortsvereins Markkleeberg beteiligt.
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Herr Wolfgang Flohr
In Würdigung seines herausragenden Engagements für den Breitensport wird Wolfgang Flohr die Ehrenmedaille der Stadt Markkleeberg verliehen.
Wolfgang Flohr initiierte und organisierte im Jahr 2004 die erste „7-Seen-Wanderung“ im Leipziger Neuseenland als volkssportliche Wanderung. Mit jährlich steigender Teilnehmerzahl avancierte die „7-Seen-Wanderung“ mit Strecken von vier bis 104 km zum überregionalen Wandergroßereignis für „Jedermann” und zum Markenzeichen der Region. Als Gesamtleiter ist Wolfgang Flohr zugleich ehrenamtlicher Hauptorganisator und Motor der „ 7-Seen-Wanderung“.
Seinem Engagement ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Stadt Markkleeberg im Jahr 2011 Austragungsort des 3. Sächsischen Wandertages sein wird.
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Herr Günter Rössler
Anlässlich seines 80. Geburtstages ehrte die Stadt Markkleeberg am 18. Januar 2006 im Rahmen einer Festsitzung des Stadtrates Herrn Günter Rössler für sein künstlerisches Œuvre als Fotograf mit der Ehrenmedaille und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.
Günter Rössler wurde am 6. Januar 1926 in Leipzig geboren. Nach Abitur, Militärdienst und Fotografenlehre studierte er von 1948-1951 bei Prof. Johannes Widmann Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Fast sechs Jahrzehnte hat sich Günter Rössler der Akt- und Modefotografie verschrieben. Als international anerkannter Fotograf ist er stets seinem Stil treu geblieben. Seine Bilder strahlen diese selbstverständliche Natürlichkeit aus, die dem Betrachter nicht nur die Schönheit des menschlichen Körpers zeigen, sondern dessen Persönlichkeit vermitteln. Seine Fotografien unterliegen keinen modischen Strömungen, sie sind zeitlos schön.
1960 zog Herr Günter Rössler nach Markkleeberg-Ost und lebte hier mit seiner Familie. Zu seinen bedeutenden Veröffentlichungen zählen „Kunst- Pictorial“ (1983), Bildband Rössler (1992), „Sequenzen“ (2002) und „Mein Leben in vielen Akten“ (2006). Für den „Verlag für die Frau“ in Leipzig fotografierte er jahrzehntelang das Heft „Modische Maschen“ und erarbeitete dazu das Layout. Einige Jahre fotografierte er für die „Sibylle“ – das Kultmodeheft der DDR. Auch als Reportagefotograf machte er sich einen Namen.
Günter Rössler verstarb am 31.12. 2012 mit 86 Jahren.
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Herr Peter Pohlmann
Anlässlich der vor 50 Jahren von Peter Pohlmann gegründeten Schulsportgemeinschaft Volleyball ehrte der Markkleeberger Stadtrat in seiner Festsitzung am 14. September 2005 Peter Pohlmann mit der Ehrenmedaille und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Markkleeberg.
Aus der von Peter Pohlmann gegründeten Schulsportgemeinschaft entwickelte sich die mitglieder- und leistungsstarke Sektion Volleyball der TSG Markkleeberg von 1903 e.V., die heute mit 208 Mitgliedern in 22 Trainingsgruppen eine der größten und erfolgreichsten Volleyballsektionen im Freistaat Sachsen ist.
Bis zum Jahr 2000 war Peter Pohlmann Sektionsleiter und ist noch heute mit 73 Jahren einer der aktivsten Übungsleiter der Sektion. Auch als Vorstandsmitglied und stellvertretender Vereinsvorsitzender leistete er viele Jahre lang hervorragende ehrenamtliche Arbeit und hat damit großen Anteil an der positiven Entwicklung der TSG Markkleeberg von 1903 e. V.
Peter Pohlmanns Begeisterung und Liebe zum Sport brachte er vor allem jungen Markkleebergern nahe. Seiner Tatkraft ist es zu verdanken, dass im Nachwuchsbereich in allen Altersklassen im Wettspielbetrieb von A- F- Jugend gespielt wird.
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Herr Hanns Herbert Julitz
In der Festsitzung des Markkleeberger Stadtrates am 26. März 2004 würdigte die Stadt Markkleeberg die Verdienste von Herrn Hanns Herbert Julitz um das Gemeinwohl mit der Ehrenmedaille und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.
Über viele Jahre hat Hanns Herbert Julitz das geistig kulturelle Leben in Markkleeberg im Rahmen der Auenkirchgemeinde mitbestimmt. Als Stadtrat in der ersten frei gewählten Stadtverordnetenversammlung hat er aktiv die Kommunalpolitik mitgestaltet.
Als Leiter des Zentralbüros der Stadtverwaltung Markkleeberg war es im Wesentlichen sein Verdienst, dass die Eigenständigkeit unserer Stadt erhalten und damit die Gestaltung der Stadt in der Hand unserer Bürger blieb.
Hanns Herbert Julitz zog 1935 mit seiner Familie nach Markkleeberg. Von 1959 an war er Mitglied des Kirchenvorstandes der Auenkirchgemeinde und von 1971 bis 1996 deren Vorsitzender.1989 arbeitete er eng mit dem Bürgerkomitee zusammen, um zur Auflösung des Ministerium für Staatssicherheit beizutragen.
Noch heute verfolgt er aufmerksam und engagiert den Werdegang der Stadt Markkleeberg. -
Herr Bernhard Jacob Kees
In der Festsitzung des Markkleeberger Stadtrates am 26. März 2004 würdigte die Stadt Markkleeberg die Verdienste von Herrn Bernhard Jacob Kees um das Gemeinwohl mit der Ehrenmedaille und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.
Bernhard Jacob Kees übergab der Öffentlichkeit eine große Anzahl eindrucksvoller, kostbarer und historisch bedeutender Dokumente aus seinem Familienbesitz, dem ehemaligen Schlossarchiv Zöbigker, zum Zwecke der fachkundigen Aufbereitung, Archivierung und der wissenschaftlichen Forschung im Sächsischen Staatsarchiv und zum Nutzen aller interessierten Bürgerinnen und Bürger. Diese Schenkung ist für die Stadt Markkleeberg von großer Bedeutung. Die Bilder und Faksimile seltener Flurkarten und Lehnsurkunden Keesscher Besitzungen, die bis 1465 zurück datieren, sind einmalig. Die 260 Karten und Pläne darunter aquarellierte Pläne des Rittergutes Zöbigker aus der Postmeisterära erlauben einen Einblick in damalige Zeit. Kaum eine Familie hat die Geschichte der Markkleeberger Dörfer vom 17. Jahrhundert bis in die Zeit vor dem 2. Weltkrieg so tief geprägt, wie die Familie Kees.
Bernhard Jakob Kees ist am 22. Juli 2010 im Alter von 86 Jahren verstorben.
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Herr Helmut Packmohr
Mit einer Festsitzung des Stadtrates zum Tag der Deutschen Wiedervereinigung würdigte die Stadt Markkleeberg die Verdienste von Helmut Packmohr als Kantor, Lehrer und Musiker mit der Ehrenmedaille und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.
Helmut Packmohr war seit 1970 Kantor in der Martin-Luther-Kirchgemeinde und hat in seiner langjährigen Amtszeit das Markkleeberger Musik- und Kulturleben stark beeinflusst und wesentlich bereichert. Insbesondere durch die musikalische Erziehung von Kindern und Jugendlichen und seiner regelmäßigen Konzertveranstaltungen wirkte er weit über die Grenzen der Kirchgemeinde hinaus. Mit den von ihm regelmäßig organisierten und musikalisch geleiteten großen Kirchenkonzerten setzte er musikalische Höhepunkte wie kein anderer.
Mit diesen musikalischen Veranstaltungen lenkte er auch überregional die Aufmerksamkeit auf das Markkleeberger Musikleben. Zudem gehörte zu seiner Tätigkeit, die Arbeit als nebenamtlicher Dozent an der Hochschule für Musik Leipzig, an der Universität Leipzig und die Ausbildungsleistung für Praktikanten der Kirchenmusikschule in Dresden.
Persönlichkeiten - Söhne und Töchter der Stadt
Spuren namhafter Persönlichkeiten in Markkleeberg
Fast auf Schritt und Tritt begegnet man in Markkleeberg dem Wirken bedeutender und talentierter Architekten. Sieben ehemalige Herrenhäuser bzw. Rittergüter auf dem Stadtterritorium waren die Domizile einer zumeist ästhetisch gebildeten und kunstsinnigen Bevölkerungsschicht mit großem Einfluss auf die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der jetzt zum Stadtgebiet gehörenden ehemals selbständigen Dörfer.
Bekannte Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Musiker, aber auch Fabrikanten und Kaufleute suchten in der lieblichen Landschaft südlich von Leipzig neue Heim- und Wirkungsstätten. Die bekanntesten unter ihnen werden wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
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Erna (Irene) Uhlmann (1908 - 2003)
Die in Markkleeberg geborene Schriftstellerin, Herausgeberin, Publizistin Erna Uhlmann (1908 bis 2003) erlangte über Deutschland hinaus Bekanntheit. Vor allem als Herausgeberin bzw. Mitherausgeberin der teilweise in millionenfacher Auflage edierten Reihe Kleine Enzyklopädie im Enzyklopädieverlag mit Titeln wie „Gesundheit“, „Die Frau“, „Das Kind“ dem Tochterverlag des VEB Bibliographisches Institut Leipzig. Kurz nach dem Krieg wurde Irene Uhlmann, den Vornamen gab sie sich im Zusammenhang mit ihren journalistischen und verlegerischen Arbeiten, erste Chefredakteurin der Zeitschrift Praktische Mode (später PRAMO) im „Verlag für die Frau“, Leipzig, wo sie auch als Autorin von Ratgeberbüchern auftrat. In Markkleeberg engagierte sie sich intensiv in den 50ern und 60ern in Kultur- und Denkmalfragen, gemeinsam mit Prof. Günther beteiligte sie sich an der ersten städtischen Denkmalliste des Denkmalausschusses. Ihre Wohnung in der Südstraße 15 wurde oft Treff mit bedeutenden Intellektuellen ihrer Zeit.
Quelle: Bernd Mühling, Kulturhistorischer Verein Markkleeberg
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Werner Bräunig (1934 - 1976)
Werner Bräunig ist ein bedeutender deutscher Schriftsteller (1934 – 1976), dessen Schaffen über Deutschland hinaus Beachtung findet. Im Mittelpunkt seines Wirkens steht der Roman "Rummelplatz", inzwischen in mehr als zehn Auflagen durch den Aufbau-Verlag Berlin herausgebracht, und gut 30 Jahre nach dem Tode des Autors vielbeachtet veröffentlicht, übersetzt in mehrere Sprachen. Zu seinen stark rezipierten Werken gehören unter anderem die porträthaften Erzählungen "Gewöhnliche Leute". Bräunigs Hauptschaffenszeit fällt zusammen mit seiner Lebenszeit, die er mit seiner Familie in Markkleeberg verbrachte. Er wohnte von 1961 bis Ende 1968 in der Karl-Liebknecht-Straße 14.
Quelle: Bernd Mühling, Kulturhistorischer Verein Markkleeberg
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Alfred Fichtner (1881 - 1971)
Alfred Fichtner, der Altmeister der modernen Vogelhaltung in Deutschland, wurde am 30.09.1881 in Oetzsch, einem späteren Ortsteil der Stadt Markkleeberg geboren.
Sein Wirken war für die Vogelzucht und -haltung in Deutschland maßgebend.
Er war Geschäftsführer des am 1.4.1919 gegründeten „Verein Deutscher Ziergeflügelhalter” in Oetzsch, gründete 1952 in Leipzig die „Spezialzuchtgemeinschaft Ziergeflügel und Exoten”, der er auch als 1. Vorsitzender vorsaß. In Deutschland wurde Alfred Fichtner vor allem durch Haltung und Zucht der im vorigen Jahrhundert seltenen südamerikanischen Rotschulterenten bekannt.
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Edgar Julius Herfurth (1865 - 1950)
Aus der vermögenden Handels- und Tuchfabrikantenfamilie Herfurth (Wohnsitz auf dem Gut Prödel, Gemarkung Markkleeberg) entstammt Edgar Julius Herfurth. 1892 gründete er mit seinem Bruder Paul Herfurth die Firma „Edgar Herfurth & Co“ in Leipzig. Mit der Firmengründung erfolgte die Übernahme der „Leipziger Nachrichten“, die von den Brüdern Herfurth sofort in „Leipziger Neueste Nachrichten und Handelszeitung“ umbenannt wurde und die bis 1945 zu den führendsten und auflagenstärksten Tageszeitungen zählte.
Edgar Julius Herfurth förderte zugleich das 1916 eröffnete Zeitungswissenschaftliche Institut sowie die Einrichtung der Studienabteilung für Wirtschaftsjournalistik und Zeitungsbetriebslehre an der Leipziger Handelshochschule. Sommers wohnte Edgar Julius Herfurth bis 1945 üblicherweise auf dem Familiensitz in Prödel.
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Paul-Heinz Herfurth (1898 - 1985)
Der Sohn Paul Herfurths, Paul-Heinz- Herfurth übernahm als Nachfolger seines Vaters die Leitung des Verlags der Familienzeitschrift „Welt und Haus“. Ab 1927 war er auch in der Firma „Edgar Herfurth & Co“ Gesellschaften und später bis 1945 in Nachfolge seines Vaters Mitinhaber. Sein gesellschaftliches Engagement widmete er vor allem dem Leipziger Rotary Club. Sein Markkleeberger Wohnhaus in der Raschwitzer Str. 3 wurde bei einem Luftangriff leider zerstört.
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Paul Herfurth (1855 - 1937)
Zu den Mitgliedern der bedeutenden Handels- und Tuchfabrikantenfamilie Herfurth zählt Paul Herfurth, der ältere Bruder von Edgar Julius Herfurth. Nachdem er zunächst im väterlichen Unternehmen Gebrüder Herfurth in Chemnitz sowie in Unternehmen in Hainichen und Penig tätig war, gründete er mit seinem Bruder den Verlag „Edgar Herfurth & Co“ in Leipzig und widmete sich komplett der verlegerischen Arbeit. 1902 gründete er einen eigenen Verlag, der u.a. die weitverbreitete Familienzeitschrift „Welt und Haus“ herausgab.
Das große gesellschaftliche Engagement der Familie Herfurth findet sich auch bei Paul Herfurth wieder. Er war Konsul, Handelsrichter, Abgeordneter der zweiten sächsischen Kammer, Domherr, Ehrensenator der Leipziger Universität u. a. m.
In Markkleeberg hinterließ Paul Herfurth mit der Anlage eines der schönsten und größten Privatparks – des Herfurthschen Parks, heute agra-Parks – und des Baus der neobarocken Villa „Weißes Haus“ beeindruckende und noch heute sichtbare Spuren.
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Hermann Kees (1886 - 1964)
Mit Hermann Kees gelang es einem weiteren Vertreter der großen und einflussreichen Familie historische Spuren zu hinterlassen. Er war einer der letzten Vertreter der Universalgelehrten in der Ägyptologie, bewandert in Geschichte, Religion, Sprachgeschichte, Kunst und Archäologie. Er hinterließ bis heute gültige Standardwerke „Der Götterglauben im alten Ägypten”, „Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter” u. a. m.
Der Familienbesitz der Familie Kees in Zöbigker war bis 1945 mit der außerordentlich umfangreichen und über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bibliothek Treffpunkt des bildungs- und kunstsinnigen Bürgertums.
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Johann Jacob Kees d. Ä. (1645 - 1705) und Johann Jacob Kees d. J. (1677 - 1726)
Johann Jacob Kees der Ältere, wie auch sein Sohn Johann Jacob Kees der Jüngere gingen in die Geschichte des Freistaats Sachsen als finanzkräftige und besonders weitsichtige Pächter des sächsischen Postwesens ein. Ihnen gelang mit der Anlage eines modernen und verzweigten Netzes an Kursen und Stationen die organisatorische Erneuerung des völlig veralteten sächsischen Postwesens, die wesentlich zur Entfaltung der Wirtschaft beitrug.
Johann Jacob Kees d.Ä. war als sächsischer Oberpostmeister Pächter in den Jahren 1692 - 1694 und 1696 - 1705. Sein Sohn Johann Jacob Kees d.J. führte nach dem Tode des Vaters 1705 bis zur Verstaatlichung 1712 das Postwesen weiter.
Johann Jacob Kees d.J. kaufte 1714 das Rittergut Zöbigker und 1718 auch das ehemalige Mühl- und Hammergut an der Batschke. Als Leipziger Ratsbaumeister entwickelte er in Zöbigker eine emsige Bautätigkeit. Er errichtete eine Brauerei, den „Gasthof zum Weißen Damhirsch“, legte eine Gärtnerei mit Orangerie an. Das Schloss ließ er unter dem Einfluss von David Schatz umgestalten und den Park nach Versailler Muster verändern.
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Adolf Lehnert (1862 - 1948)
Der Bildhauer und Medailler Leipziger Schule, Adolf Lehnert, verbrachte viele Lebens- und Schaffensjahre in Markkleeberg (Wohnung und Atelier in der Mozartstr. 1).
Sein umfangreiches bildhauerisches Schaffen machte ihn in Leipzig schnell bekannt. Leider wurden viele seiner Werke infolge des eingesetzten Materials Kupfer und Bronze in zwei Weltkriegen vernichtet. Adolf Lehnert gestaltete aber auch Marmor und war ein Meister im Modellieren von Medaillen.
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Otto Pleß (1900 - 1942)
Der kunstbegeisterte Pädagoge Otto Pleß hatte 1920 - 1933 in den Markkleeberger Ortsteilen Markkleeberg-Ost, Oetzsch und Großstädteln eine Lehrerstelle inne. 1933 wurde er an die kleine Schule in Cröbern versetzt (Gemarkung Markkleeberg, überbaggert durch den Tagebau).
Er hinterließ mit seinem gezeichneten Alphabet bei seinen Schülern eine besonders plastische Erinnerung. Seine Leidenschaft galt der Malerei. Seine Stärken lagen in der Porträtzeichnung. Er war langjähriger Pressezeichner von Theater- und Opernaufführungen in Leipzig und gelegentlich bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth. Er hinterließ mit Theaterzeichnungen, Bildnisse von Künstlern und Menschen im Alltag, Illustrationen, Landschaftsaquarellen und Porträtradierungen eine eindrucksvolle Sammlung seines Schaffens.
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Johann Georg Quenzel (1896 - 1966)
Mit Johann Georg Quenzel wohnte und arbeitete ein weitere bedeutender Vertreter der sogenannten Leipziger Schule in Markkleeberg (1935 - 1966). Quenzel, Maler und Grafiker, war ab 1921 Studien- und bald schon Fachlehrer für Zeichnen und Malen an der Kunstgewerbeschule Leipzig, später auch Dozent an der Fachschule für angewandte Kunst Leipzig. In zahlreichen Zeichnungen, Aquarellen und Druckgrafiken hielt er die Landschaft, vor allem die Auenlandschaft in und um Leipzig fest. Aber auch seine Landschaftsimpressionen aus Frankreich und den Alpen, seine Charakterstudien, Porträtzeichnungen und Studien arbeitender Menschen fanden und finden besondere Beachtung.
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Gottlieb Wilhelm Rabener (1714 - 1771)
Der große deutsche Publizist Gottlieb Wilhelm Rabener wurde am 17.09.1714 auf dem Rittergut Wachau im Markkleeberger Ortsteil Wachau geboren.
Als „deutscher Swift” bezeichnet, widmete er sich vorwiegend satirischer Schriften - vorzügliche Aufsätze, die auch für unsere Zeit noch einen satirischen Stachel bereithalten.
Rabeners Schaffen in Form gereimter Dichtungen, kleinerer Romane, Briefen und treffenden Selbstbeschreibungen ist gekennzeichnet durch Farbigkeit, Mannigfaltigkeit und einem herausragendem Reichtum witziger Einfälle. Beachtenswert waren aber vor allem seine Bemühungen um die richtige deutsche Schreibweise („Wer richtig Deutsch lernen will, muss Rabener lesen!”), die sich auch in seinem Versuch ausdrückten, ein deutsches Wörterbuch zu erarbeiten.
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Paul Schultze-Naumburg (1869 - 1949)
Paul Schultze-Naumburg war Maler, Fachschriftsteller, Lehrer, Fotograf, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des „Bundes Deutscher Heimatschutz”, Architekt und Unternehmer. In seinem Schaffen, das vor allem dem Wohnungsbau galt, setzt er Zeitloses und Allgemeinverbindliches gegen Neuerungssucht, „sein” idealer Stil ist ein modernisiertes Biedermeier.
Bis zum Ende des 1. Weltkrieges baute oder renovierte er vornehmlich Herrenhäuser des Adels und des Großbürgertums. Weltweit bekannt wurde Schloss Cecilienhof, 1913 - 1917 für den preußischen Kronprinzen Wilhelm gebaut, wo nach dem 2. Weltkrieg das Potsdamer Abkommen unterzeichnet wurde. Über die Arbeit für Krupp an der Villa Hügel in Essen kam er an dessen Leipziger Geschäftsführer, Carl Westphal, der wohl darauf einwirkte, dass Schultze-Naumburg als Hauptplaner des Villenvorortes Raschwitz fungiert. Das Projekt lief Mitte der zwanziger Jahre vielversprechend an, erhalten ist eine komplette Wegeplanung, wurde aber mangels potenter Investoren bald auf Eis gelegt. Erhalten blieb ein einzigartiges Ensemble aus drei Villen in der Dölitzer Straße.
Ab Mitte der 1920er Jahre radikalisierte sich Schultze-Naumburg politisch als Wegbereiter des Dritten Reichs und dessen Rassenideologie sowie Kulturtheorie.
Er war Mitverantwortlicher für die Schließung des Dessauer Bauhauses und für die Bücherverbrennungen von 1933.
Seine Biografie verlief in großen Sprüngen.Weitere Informationen finden Sie in dieser PDF.
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Bruno Taut (1880 - 1938)
Der ehemalige Besitzer und Direktor des Leipziger Schauspielhauses Wilhelm Berthold verpflichtete 1926 Bruno Taut zu Planung und Bauausführung seines Wohnhauses in Gautzsch. Bruno Taut - Stararchitekt aus heutiger Sicht - stand zu dieser Zeit auf dem Gipfel seines Schaffens. Als sich 1912 die Moderne in der Architektur auch in Deutschland durchsetzte, fand die Formensprache des Hochbegabten endlich Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Er wird Mitglied im Werkbund und Freund von Gropius und Scheerbart.Solitärhäuser konzipierte und baute er außer für seinen eigenen Bedarf nicht, das in der Markkleeberger Offenbachstraße ist daher eine Seltenheit und architektonische Berühmtheit.
Am Anfang stand jedoch eher die Konfrontation des industriellen, schnörkelfreien Baus mit den benachbarten und in Markkleeberg üblichen Villen im barocken und klassizistischen Stil.
Bruno Taut verschmilzt für das Markkleeberger Solitärhaus organisch Innen- und Außenarchitektur, nimmt selbst noch eine Gartenplanung vor – aus heutiger Sicht ein ästhetisches Gesamtkonzept.
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