Braunkohlebergbau
Die Umwandlung der Landschaft südlich von Markkleeberg durch den Braunkohlenbergbau in den letzten 70 Jahren ist ein Landschaftswandel im Zeitraffertempo. Die Erdgeschichte kennt ganz andere Umwandlungen.



So befand sich das Stadtgebiet Markkleebergs zur Zeit der Braunkohlenbildung im Tertiär in einem Sumpfgebiet, welches von Bitterfeld bis Altenburg reichte. Das feuchtwarme Klima schuf die riesigen Braunkohlenwälder, die später von einem von Norden vordringenden Meer überstaut wurden. Darin setzten sich etwa 30 m mächtige sandig-tonige Schichten ab und schützten die sich aus den Pflanzenresten bildende Kohle vor späterer Abtragung.
Muschelhorizonte und zahlreiche Funde von Haifischzähnen belegen das Vorhandensein dieses Meeres. Die restliche Überdeckung besorgten die Gletscher mehrerer Eiszeiten, die beim Abschmelzen in den dazwischenliegenden Warmzeiten ihre mitgeführten Schutt- und Geröllmassen hier ablagerten.
14 bis 20 m Braunkohle, aufgeteilt in zwei Flöze, lagern 40 m bis 70 m tief unter dem gesamten Stadtgebiet Markkleebergs. Für den Gesamtabbau waren die städtische Bebauung zu dicht und die Bürgerproteste zu laut. Die vom Süden auf Markkleeberg zulaufenden Tagebaue mussten im Falle des Tagebaus Espenhain nach Osten und im Falle der Tagebaue Zwenkau und Cospuden nach Westen abdrehen. Die im Südosten und Südwesten des heutigen Stadtgebietes gelegenen Erholungsgebiete, Flußauen und landwirtschaftlichen Flächen wurden jedoch zerstört.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite Orte auf Kohle.